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Ingenieurarbeitsmarkt gerät zunehmend unter Druck - Bauingenieure vergleichsweise moderat betroffen

Ergebnisse des VDI-/IW-Ingenieurmonitors 10/2020

03.11.2020 - Düsseldorf

Ingenieurarbeitsmarkt gerät zunehmend unter Druck - Bauingenieure vergleichsweise moderat betroffen

Die Corona-Krise hat nicht nur in Deutschland – sondern weltweit – zu einem starken konjunkturellen Einbruch geführt, der auch auf dem Ingenieurarbeitsmarkt gravierende Spuren hinterlässt. Das zeigen die Zahlen für das 3. Quartal 2020 aus dem aktuellen Ingenieurmonitor von VDI und IW. Entgegen dem sonstigen Trend einer steigenden Arbeitskräftenachfrage sind die offenen Stellen seit März stark gesunken und die Zahl der Arbeitslosen ist sprunghaft angestiegen. Die Effekte bei Bauingenieuren fallen jedoch aufgrund der immer noch sehr hohen Bautätigkeit vergleichsweise moderat aus.

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Allein im dritten Quartal 2020 sank die Anzahl der offenen Stellen um 26,2 Prozent. In absoluten Zahlen waren monatsdurchschnittlich im dritten Quartal 92.380 offene Stellen zu besetzen, wovon 61.170 auf die acht klassischen Ingenieurberufskategorien und 31.200 auf Informatikerberufe entfielen.

Eine Beschäftigung in einem Ingenieurberuf suchten im dritten Quartal 2020 monatsdurchschnittlich 46.088 Personen, wovon 33.465 auf die acht klassischen Ingenieurberufskategorien und 12.623 auf Informatikerberufe entfielen.

Arbeitslosigkeit in den Ingenieurberufen

Verglichen zum Vorjahresquartal stieg die Zahl der arbeitslos Gemeldeten damit um 44,9 Prozent. Da die Ingenieurarbeitgeber weiterhin versuchen, ihr Stammpersonal zu halten, viele von ihnen jedoch vorübergehend auf Neueinstellungen verzichten, betrifft dieses Problem insbesondere jüngere Ingenieur*innen mit auslaufenden Projektverträgen sowie Berufseinsteiger*innen. Von der negativen Entwicklung waren erneut sämtliche Ingenieurberufskategorien und sämtliche Arbeitsmarktregionen spürbar betroffen.

Während die Effekte bei Bauingenieur*innen (aufgrund der immer noch sehr hohen Bautätigkeit) noch vergleichsweise moderat ausfielen, mussten insbesondere Maschinen- und Fahrzeugbau- sowie Elektroingenieur*innen (durch den kapitalen Auftragsrückgang in der Industrie) gravierende Einschnitte erfahren.

In den Bauberufen, die knapp 34 Prozent des Stellenangebots auf sich vereinen, suchten 7.951 Personen eine Beschäftigung, was einem Anteil von 17 Prozent des gesamten Arbeitskräfteangebots entspricht. Verglichen zum Vorjahresquartal ist die Zahl der Arbeitslosen in sämtlichen Berufskategorien sprunghaft gestiegen, auch bei Bauingenieuren. Letztere hatten mit 34,8 Prozent jedoch den geringsten Anstieg der großen Ingenieurgruppen verzeichnen. Ingenieurberufe der Technischen Forschung und Produktionssteuerung (54,6 Prozent) sowie Maschinenbau- und Fahrzeugtechnikberufe (50,1 Prozent) aber auch Informatikerberufe (47,9 Prozent) und hatten dagegen einen deutlicheren Anstieg zu verzeichnen.

Deutliche Verschiebung der Arbeitskräftenachfrage in den Ingenieurberufen

Die Krise bekräftigt darüber hinaus einen Trend, der sich auch schon vorher abzeichnete: eine deutliche Verschiebung der Arbeitskräftenachfrage in den Ingenieurberufen. Die traditionell großen Branchen Maschinenbau, Fahrzeugtechnik und Elektrotechnik verlieren weiter an Stärke. Lagen die offenen Ingenieurstellen im dritten Quartal im Bereich Maschinenbau und Fahrzeugtechnik bei 8.930 und im Bereich Elektrotechnik bei 10.240, so waren im Bereich Bau 31.630 und im Bereich Informatik 31.200 offene Stellen zu besetzen.

„Diese verstärkte Nachfrage im Bereich Informatik und Bau zeigt uns, dass die prekäre Lage – befeuert durch die Corona-Pandemie – doch zumindest eine Chance birgt: Sie wirkt als Katalysator für einen schnelleren Strukturwandel in Wirtschaft und Gesellschaft“, so VDI-Direktor Ralph Appel. „Bei der Gestaltung dieses Strukturwandels spielen Ingenieur*innen eine entscheidende Rolle. Sie sind der Treiber der Digitalisierung. Ob Energiewende, Smarthome oder die Transformation der Autobranche – die Komplexität der technischen Herausforderungen steigt. Das führt langfristig wieder zu einem wachsenden Bedarf an Ingenieur*innen sowie Informatiker*innen“, prognostiziert Appel.

Engpass bei den Bauingenieurberufen

Trotz spürbarer Einbußen bilden die Bauingenieurberufe wieder knapp die größte Kategorie des Stellenangebots in den Ingenieurberufen und konnten im zweiten Quartal 2020 mit monatsdurchschnittlich 31.630 offenen Stellen und einem Rückgang von lediglich 8,8 Prozent noch eine sehr ansprechrechende Nachfrage verzeichnen.

Die Bauingenieurberufe bilden im dritten Quartal 2020 mit monatsdurchschnittlich 398 offenen Stellen je 100 Arbeitslosen den größten Engpass, deutlich vor den Informatikerberufen mit einer Relation von 247 je 100. In vielen Ingenieurberufskategorien lag trotz der gravierenden Eintrübung weiterhin noch ein leichter Engpass vor, der sich jedoch in den meisten Kategorien und auch Regionen sowie im globalen Durchschnitt im Vergleich zum Vorjahresquartal deutlich entschärft hat. Auch ist in Extremsituationen wie der Corona-Krise davon auszugehen, dass die Arbeitsmarktstatistik aktuell einige temporäre Verzerrungen aufweist – etwa in Folge von Kurzarbeit oder nicht aus dem BA-System abgemeldeten offenen Stellen. In der Folge dürfte auch der Ingenieurarbeitsmarkt aktuell nicht mit derselben Präzision abzubilden sein, wie es unter regulären Bedingungen der Fall ist.

Die weiterhin hohe Arbeitskräftenachfrage im Baubereich hat dazu geführt, dass die Engpasskennziffer in dieser Berufskategorie trotz eines ohnehin schon hohen Niveaus gegenüber dem Vorjahreswert nur um 32,4 Prozent nachgegeben hat. Im Durchschnitt aller Ingenieurberufe und Regionen nahm die Engpasskennziffer um 49,1 Prozent ab. Auch wenn die Geschäftserwartungen sogar im Baubereich etwas gedämpfter ausfallen, ist weiterhin mit einer hohen Arbeitskräftenachfrage nach Bauingenieuren und Architekten zu rechnen.

Digitalisierung, Dekarbonisierung und Demografie stärken langfristig die Nachfrage

Prof. Dr. Axel Plünnecke vom Institut der deutschen Wirtschaft Köln stellt fest: „Die Anzahl erwerbstätiger Ingenieur*innen der Fachrichtung Umweltschutz, Umwelttechnik, Abfallwirtschaft und Naturschutz ist seit 2005 um über 200 Prozent gestiegen – mit steigender Tendenz. Auswertungen der IW-Patentdatenbank machen deutlich, dass in der Kfz-Industrie die Forschungsschwerpunkte in Technologien der Dekarbonisierung stark an Bedeutung gewonnen haben. Hier werden vor allem Ingenieur*innen benötigt, die Produkte der Zukunft zu erforschen und zu entwickeln.“

Außerdem würden in den kommenden Jahren jährlich über 62.000 MINT-Akademiker*innen aus Altersgründen aus dem Arbeitsmarkt ausscheiden. Ein Großteil davon seien Ingenieur*innen und Informatiker*innen.

Unternehmen versuchen Kündigungen zu vermeiden

In der aktuellen Phase der konjunkturellen Abkühlung versuchen Unternehmen ihre Fachkräfte zu halten. „Um sich für die zukünftigen Herausforderungen wie den demografischen Wandel zu wappnen, setzen Ingenieurarbeitgeber in ihrer Personalpolitik erfolgreiche arbeitsmarktpolitische Instrumente wie die Kurzarbeit ein und verzichten größtenteils auf Kündigungen“, so Ralf Klemme, Vorsitzender des VDI-Fachbeirats Beruf und Arbeitsmarkt und Director Human Resources Management der Lenze SE.

Weitere Informationen

Der vollständige VDI-/IW-Ingenieurmonitor kann kostenfrei beim VDI heruntergeladen werden.

VDI-/IW-Ingenieurmonitor

Statement RalphAppel, VDI

Statement AxelPlünnecke, IW Köln

Statement RalfKlemme, Lenze

Auf dem YouTube-Kanal des VDI ist auch eine Pressekonferenz zu dem Thema abrufbar.

Quelle: VDI; © Fotos: yuttana Contributor Studio / Shutterstock; VDI; Redaktion: Jan Struck / Bayerische Ingenieurekammer-Bau

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